In zwei Wochen fahren wir
schon in die Staaten und die Vorbereitung läuft auf Hochtouren. Wir haben
beschlossen das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden und machen vor dem
großen Ereignis noch ein wenig Urlaub. Bevor der Lauf dann am 15. Juli startet,
kann sich Hajo schon an das Klima und die Höhe gewöhnen und dann ganz fokussiert antreten.
Badwater ist neben der
läuferischen Vorbereitung auch eine logistische Herausforderung der besonderen
Art. Nur ein Beispiel: die Verpflegung und der Läufer müssen während des Laufs
permanent gekühlt werden und dazu braucht man große Kühlboxen und Unmengen von
Eis. Die Beschaffung von Eis in einer der härtesten Wüsten der Welt, muss aber gut
geplant werden, denn der Veranstalter stellt zwar eine medizinische Betreuung,
aber weder Transporte noch Verpflegung.
Alles muss selbst
organisiert werden. Dem (nach vielen Kilometern) empfindlichen Ultra-Magen wird
ungewohnte Kost zugemutet, was für jemanden, der seine Kraft zu einem nicht
unerheblichen Anteil aus urdeutschen Vollkornstullen bezieht, ein durchaus
kritischer Punkt sein kann. Der lange Aufenthalt vor Ort gibt uns die
Gelegenheit, alles gut vorzubereiten und Gewöhnungsprozesse in Ruhe anzugehen.
Aus meiner Sicht ist auch
die Wüstenerfahrung ein großer Vorteil. Hajo ist schon in der Sonora- und der
Mojave-Wüste gelaufen, sogar im Death Valley und zusammen haben wir unzählige
Wanderungen dort gemacht. In Gänsehaut-Erinnerung habe ich vor allem die
Durchquerung des Grand Canyon und Wanderungen in der Anza-Borrego-Wüste.
Das Death Valley hat immer
auch Menschen angezogen, die versucht haben, es in die Knie zu zwingen. Das
Problem ist, dass das die Wüste nicht interessiert, sie gewinnt immer. Eine
tolle Geschichte ist die von Jonathan Newhouse, der 1874 eine Rüstung gegen
Hitze und Sonneneinstrahlung erfunden hatte. Sie bedeckte Kopf und Körper und
war aus fingerdicken Badeschwämmen zusammengenäht, die über einen Wasserbeutel
unter dem Arm und ein Schlauchsystem permanent mit einem Kühlmittel getränkt
wurden. Mr. Newhouse wurde zwei Tage später von Indianern tot und steifgefroren
in seiner Rüstung gefunden, mitten im glutheißen Valley. In seinen Haaren unter
der Mütze war Eis, seine Erfindung hatte zu gut funktioniert, so gut, dass er
nicht mehr rechtzeitig aus seiner Rüstung gekommen war.
Kann man die Wüste einfach genießen?
Wir glauben: man kann! Mit dem nötigen Respekt, offenen Augen und einer
fürsorglichen Crew ;-))
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