Dienstag, 9. Juli 2013

"Bis die Socken qualmen..." - Heißes Training im "Valley of Fire"



Wir sind zurück vom Hitzetraining in der Wüste und die Zivilisation kommt uns gerade etwas fremd vor. Hajo hat inzwischen die ersten Läufe mit bis zu 43 Grad absolviert und es gut gepackt. Im Unterschied zum Training bisher, spielen jetzt Kühlung, Trinken und der Support in kurzen Abständen eine größere Rolle. Der Elektrolyt-Stoffwechsel und der Salzhaushalt müssen genauestens beobachtet und bedient werden und die Flüssigkeitsaufnahme konstant sehr hoch gehalten werden. Beim letzten Lauf kamen so in 3 Stunden 5 Liter Flüssigkeit zusammen, eine enorme Menge, die der Körper da zu verarbeiten hat. Auch das Essen muss bei Hajo konstant gehalten werden und anders, als bei vielen Läufern ist es bei ihm feste Nahrung. Eine Handvoll Nüsse, etwas Obst, ein Powerriegel und die berühmte Stulle, alles geht rein ....

Unter diesen extremen Bedingungen versagen auch viele der gewohnten Mittel und Methoden und müssen neu durchdacht werden. Welche Sonnencreme hält stundenlange, konstante Schweißströme aus? Welche Kleidung erträgt man bei 50 Grad? Wir haben in den letzten Wochen die eine oder andere zusätzliche Antwort gefunden, manchmal aber auch einfach auf unser Improvisationstalent vertraut.


Das Training im "Valley of Fire" hat uns gut vorbereitet. Der kleine State Park liegt nur 100 km von Las Vegas entfernt und ist ein außergewöhnliches und sehr beeindruckendes Wüstental. Der Name kommt von den tiefroten und bunten Felsen, die es durchziehen und bei Sonnenauf- und untergang ein loderndes Farbspektakel veranstalten. Es ist nicht so extrem wie das Death Valley, aber auch sehr trocken und heiß und bietet für Hajo ideale Trainingsbedingungen.

Heute abend nehmen wir Abschied vom Wohnmobil, das uns die letzten drei Wochen beherbergt hat. Die letzte Tour führte uns am Lake Mead entlang, dem gestauten Colorado River, die Lebensader für das energiehungrige Las Vegas. Dieser tiefblaue See mitten in der Wüste, hat etwas Unwirkliches, die riesige Wasserfläche wirkt fast obszön. Und dann taucht, mitten im Nichts, das grelle, riesige, bunte Vegas auf, mit einer Million dröhnenden Klimaanlagen und lässt die Wüste erscheinen wie ein Spiel.

Wir sind auf einem Campingplatz am Rand der Stadt und packen unsere Sachen. Morgen geben wir das Wohnmobil ab und übernehmen den Minivan, der auch das Begleitfahrzeug während des Rennens sein wird. Und dann, endlich, geht es ins Death Valley....

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